Archiv: die sammlung prinzhorn.! art brut vor der art brut

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Sie ist die wohl bedeutendste und wirkungsmächtigste historische Sammlung im Bereich der Art Brut: die Sammlung Prinzhorn. Im Jahr 1919 begann der Heidelberger Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn Patient*innenwerke zu sammeln. Mit diesen Arbeiten, so der Plan, sollte ein Museum für „pathologische Kunst“ eröffnet werden. Prinzhorn veröffentlichte im Jahr 1922 ein Buch mit den Ergebnissen seiner Arbeit: Die „Bildnerei der Geisteskranken“. In der folgenreichen Publikation stellte er u.a. die Arbeiten von zehn „schizophrenen Meistern“ vor. Der reich bebilderte und eindrucksvolle Band erweckte auch die Aufmerksamkeit der künstlerischen Avantgarde, die mit großem Interesse und Enthusiasmus die Impulse aus der Psychiatrie aufgriff. Der Künstler Jean Dubuffet etwa war so von den Werken beeindruckt, dass er nach 1945 selbst psychiatrische Kliniken besuchte und auf die Suche nach der von ihm so genannten „Art Brut“ ging. Auch die Nationalsozialisten beschäftigten sich mit dieser Kunst und missbrauchten die Werke aus der Sammlung Prinzhorn als Vergleichsmaterial in der Ausstellung „Entartete Kunst“, um moderne Künstler*innen zu diffamieren.

Erstmals präsentiert nun das museum gugging ausgewählte Arbeiten aus dieser einmaligen historischen Sammlung. Im Zentrum der Schau steht Else Blankenhorn, deren Werke (neben anderen aus der Sammlung) damals nicht von Prinzhorn berücksichtigt wurden, aber Vorbild und Inspiration für den Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner werden sollten.

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