Archiv: sybille.! internationale art brut und innocy's house" - Shintaro Miyake

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sybille.!
Die Bezeichnung Art Brut ist eine Wortschöpfung des französischen Künstlers Jean Dubuffet. Auf der Suche nach einer ursprünglichen Kreativität, unberührt von der Kunstwelt, fand Dubuffet bei Außenseitern der Gesellschaft und in den Psychiatrien die spontane und unverbildete Kunst die er suchte. Die deutsche Bedeutung des französischen Begriffes lautet in etwa: rohe, unverfälschte Kunst. Art Brut steht für eine ursprüngliche Kunst, welche von einer höchst persönlichen und unangepassten Formensprache zeugt. Die Schöpfer sind nicht als Künstler ausgebildet und kümmern sich nicht - anders als bei den professionellen Künstlern - um Kunstströmungen, Trends und Kunsttheorien.

Mit "sybille.!" präsentiert das Museum Gugging die bis zu diesem Zeitpunkt umfassendste Ausstellung internationaler Art Brut in Österreich. „Sybille“, ein Werk des Schweizer Art-Brut-Künstlers Louis SOUTTER symbolisiert gleichzeitig die gesamte Art Brut: ungezähmt, unbeschönigt und unbeeinflusst. So ist auch die Präsentation der Klassiker dieses Genres im Museum Gugging: von Adolf WÖLFLI über ALOÏSE Corbaz bis Willem van GENK, von Martin RAMIREZ bis Rosemarie KOCZŸ. Die Auswahl von über zwanzig der bedeutendsten Art-Brut-Künstler gibt einen eindrucksvollen Einblick in sehr individuelle Bildwelten.

Was Jean Dubuffet als "brut" definiert und gesammelt hat, ist in dieser neuen Präsentation zu sehen. Das Museum zeigt neben Kunst der Gugginger
Künstler in der ständigen Präsentation "gugging classics" Werke ihrer internationalen KollegInnen. Der überwiegende Teil der Leihgaben kommt aus Privatsammlungen. Viele Werke werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Nach den Ausstellungen "blug" und "liebling.!" widmet sich das Museum mit "sybille" seinem zweiten Ausstellungsschwerpunkt, nämlich der Art Brut im internationalen Kontext.

innocy's house
Für seine Ausstellungen fertigt der japanische Künstler Shintaro MIYAKE Kostüme an, die ihn in immer neue Charaktere schlüpfen lassen. Mittlerweile ist sein Fundus an Rollen auf über 20 angewachsen. Darunter befindet sich auch "Innocy". Der Name leitet sich vom englischen "Innocence" ab, auch das Fell des unschuldigen Ungeheuers ist in weiß gehalten.

"Innocy" wohnt in einem kleinen, bunt bemalten Häuschen, das stark an das Haus der Künstler erinnert. Das ist kein Zufall. In Japan lernte Shintaro Miyake die Werke der Künstler aus Gugging kennen und war auf Anhieb fasziniert. Er empfand die Kunst der Gugginger als eine Befreiung, die ihm eine neue Formensprache eröffnete. Im Jahr 2004 kam Miyake wegen einer Ausstellung in der Galerie Krinzinger nach Österreich. Miyakes Alter Ego "Innocy" besuchte das Haus der Künstler in Gugging und nutzte die Gelegenheit, zusammen mit seinen Vorbildern zu zeichnen.

Das Museum Gugging stellt von 8. November 2007 bis 5. Mai 2008 "innocy's house" aus, eine Installation die während "Innocys" Aufenthalt in Österreich im Jahr 2004 enstanden ist. "Innocys" ausgestelltes Kostüm erinnert an das Treiben in Gugging und Fotos dokumentieren seine vielen Ausflüge.
"Innocy" war am Abend der Eröffnung am 8.November 2007 im Museum Gugging anwesend. 

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