Archiv: Adolf Wölfli. Universum.!

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Der Schweizer Adolf Wölfli (1864-1930) wird heute zu den bedeutenden Künstlern des 20. Jahrhunderts gezählt. Zu seinem 150. Geburtstag zeigt die umfassende Retrospektive im museum gugging, wie Wölfli sich Vergangenheit und Zukunft neu erschuf: als Universum auf Papier, als visionäre Spiegelung des Ichs und als grandios verzerrte Welt in Musik, Poesie und Prosa.
1895 erstmals verfasst, erweiterte Adolf Wölfli zwischen 1908 und 1930 seine dramatische Lebensgeschichte zu einer endlosen Ich-Erfindung. Auf über 25000 Seiten, durch Prosa und Poesie, Musik und Kompositionen, Zahlen und Zeichnungen, transformierte er seine Kindheit in eine Entdeckungsreise. Seine Vergangenheit als Waise, gedemütigter Handlanger, Zuchthausinsasse und Patient der psychiatrischen Heilanstalt Waldau bei Bern verwandelte Wölfli  in eine glorreiche Zukunft. Von diesem Weltentwurf, der „Skt. Adolf-Riesen-Schöpfung“, sagte der französische Surrealist André Breton, dass es sich um eines der drei oder vier wichtigsten Werke des 20. Jahrhunderts handelt. Wölflis Schöpfung wird sich im museum gugging in Zeichnung, Text, Film und Ton ausbreiten.

„Brotkunst“ - Adolf Wölfli im Novomatic Salon
Im Novomatic Salon des museum gugging wird ergänzend zur Ausstellung adolf wölfli. universum.! seine sogenannte „Brotkunst“ gezeigt: Einzelblattzeichnungen, die Wölfli ab 1916 an einen wachsenden Interessentenkreis von Är­zten, Pflegern und Besuchern verschenkt, verkauft oder gegen Zeichenutensilien eingetauscht hat. Diese Werke erreichten schon früh ein Publikum und waren für die Rezeption von Adolf Wölflis Schaffen, auch unter Künstlerkollegen von Jean Dubuffet bis Arnulf Rainer, von größter Bedeutung.

Leihgeber: Adolf Wölfli-Stiftung Kunstmuseum Bern
Kuratoren: Daniel Baumann und Johann Feilacher

Daniel Baumann lebt in Basel. Er ist seit 1996 Konservator der Adolf Wölfli-Stiftung im Kunstmuseum Bern und hat in dieser Funktion zahlreiche Ausstellung kuratiert und Artikel verfasst zu Adolf Wölfli und zur Frage der Kunst von Aussenseitern. Darüber hinaus arbeitet er als Kunsthistoriker, Kurator und Kritiker für u.a. Artforum, Kunst-Bulletin, Mousse, Parkett, und Spike Art, er ist Mitbegründer Ausstellungsraumes New Jerseyy in Basel und kuratiert seit 2004 eine fortlaufende Ausstellungsreihe in Tbilisi/Georgien. Zusammen mit Dan Byers und Tina Kukielski kuratierte Daniel Baumann die 2013 Carnegie International in Pittsburgh.

Johann Feilacher. Die Kunst war immer sein Interesse, obwohl er neben eigener künstlerischer Tätigkeit noch Medizin studierte und Psychiater wurde. Daneben arbeitet er als Bildhauer in den USA und Europa, betreute das Haus der Künstler in Gugging und baute gemeinsam mit Nina Katschnig das Museum Gugging auf. Als Kurator organisierte er viele Ausstellungen der Gugginger Künstler in internationalen Museen und ist künstlerischer Leiter des Museum Gugging, wo er auch alle Publikationen wie Kataloge und Plakate gestaltet.

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